Projekt Moselaue in Perl Nennig

Die saarländische Moselaue im Dreiländereck von Frankreich, Deutschland und Luxemburg ist Heimat für 230 Vogelarten, ein Wasservogel-Refugium von internationalem Rang. Hier leben Tiere wie Gelbbauchunke, Eisvogel und Zierliche Moosjungfer, die in Europa nur mehr ganz selten sind. Der NABU Saarland engagiert sich gemeinsam mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe für den Erhalt und die Entwicklung dieser reichen Landschaft.

Buntes Kiesgruben-Mosaik im Dreiländereck

Seit Jahrzehnten wird in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaft Kies abgebaut. Durch den Kiesabbau entstehen Gruben, die sich mit Wasser füllen und sich mit der Zeit zu wertvollen Lebensräumen für viele Tiere und Pflanzen mausern. In den nächsten Jahren wird so eine wertvolle Wasserlandschaft entstehen.

Der NABU will die Entwicklung der Moselaue hin zu einem abwechslungsreichen Naturparadies nach Kräften unterstützen und dauerhaft sichern. NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und NABU Saarland wollen die neu entstehenden Kiesgruben nach dem Ende des Kiesabbaus Stück für Stück aufkaufen, um so von Anfang an als Eigentümer für die ungestörte Entwicklung der glitzernden Biotope einstehen zu können.

Eine wichtige Grundlage dafür haben wir bereits gelegt: Mit dem kiesabbauenden Unternehmen konnten wir eine langfristige Vereinbarung zur Zusammenarbeit und zum stückweisen Kauf der neu entstehenden Gewässer schließen.

Artenschutzmaßnahmen

Einige Gewässer sind kürzlich in den Besitz der NABU Stiftung übergegangen, andere werden in den nächsten Jahren folgen und wir haben zurzeit die einmalige Gelegenheit diese Lebensräume speziell für Wasser- und Röhricht bewohnende Arten zu gestalten. Als Vorbild struktureller Art soll hier der Dillinger Ökosee genannt werden, dessen Flachwasserzonen und Inselbereiche Rückzugsorte besonderer Art darstellen. Unser Baggerfahrer gestaltet für uns spezielle Flachwasser-Bereiche die später seltenen Arten einen Lebensraum bieten sollen. Er gestaltet die speziellen Flachwasserzonen, in denen sich durch natürliche Sukzession in den kommenden Jahren Röhricht- und Schilfzonen entwickeln werden, die dann als Bruthabitate (z.B. für die Wasservögel) dienen. Durch Wasserstandschwankungen entstehen natürliche Schlickzonen für rastende Limikolen. Die geplante Durchführungsdauer aller Maßnahmen liegt etwa zwischen 5-10 Jahren (2022 bis 2032).

Dies wird wahrscheinlich eine historisch einmalige Möglichkeit sein im Saarland ein Naturschutzgebiet in der Größe von 40 HA für seltene Vogelarten zu gestalten. Bisher sind Maßnahmen an insgesamt 6 Gewässern mit einer Größe von 35 Hektar geplant.

Dank geht an dieser Stelle an unsere finanziellen Unterstützer, an die LBS-Landesbausparkasse Saar den Sparkassen Verband Saar, den Diogenes Club e.V., die Stromsky Stiftung, die ZF Friedrichshafen AG, die Hardt- Stiftung, den Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS) und an einige private Spender*innen, die uns anlässlich ihres Geburtstags Mittel für dieses wertvolle Artenschutzprojekt zur Verfügung gestellt haben.

Auf Anfrage wurden auch im Jahr 2022 durch unsere Projektleiter Führungen vor Ort durch die Gewässerlandschaft der Moselaue durchgeführt und den Interessenten wurde ein Einblick in die Welt der Wasservögel gewährt.

Impressionen zur Moselaue

Geführte Wanderungen durch die Moselaue nach Terminvereinbarung

Ansprechpartner*in:

Dr. Julia Michely, E-Mail: julia.michelyNABU-saar.de, mobil 017620476764
Rolf Klein, E-Mail: rolf.kleinNABU-saar.de