NABU-Stiftung Saarländisches Naturerbe

Naturschutz-Ziele gelten weiter

Die Stiftung ging zum Jahresende 2017 auf die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe über.

Gegründet wurde unsere saarländische Stiftung 2005 durch den NABU Landesverband Saarland mit einer Stiftungseinlage von 500 Euro.
Gemeinsam mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe (Bundesstiftung) als Treuhänderin wurde bereits im Gründungsjahr ein Vorvertrag mit den Kieswerken Besch-Nennig (KBN) geschlossen, der den Erwerb des dortigen, in der Moselaue zwischen Besch und Remich liegenden Kiesabbaugebiets vorsieht. Durch den Kiesabbau entstehen kleine Gruben, die sich sukzessive mit Wasser füllen und im Laufe der Zeit zu wertvollen Lebensräumen für viele Tiere und Pflanzen entwickeln.
Darüber hinaus ist die Moselaue ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel zwischen Skandinavien und Afrika, aber auch Heimat für 189 Vogelarten (davon 78 Brutvogelarten), ein Wasservogel-Refugium von internationalem Rang. Die Steilwände der Kiesgruben bieten hervorragende Brutplätze für Uferschwalbe und Eisvogel. Für das eigentlich von Natur aus stillgewässerarme Saarland sind die verschiedenen Typen der größeren Kiesteiche damit besonders wertvoll.
Ziel bei der natürlichen Entwicklung der Stillgewässer ist es, möglichst viele flache Uferbereiche, ausgedehnte Flachwasserzonen und ornithologisch bedeutsame große Wasserflächen zu schaffen, die unmittelbar nach dem Abbau meist nicht mehr vorhanden sind.
Neben der natürlichen Entwicklung der Lebensräume steht das Lenken der Besucher und Erlebbarmachen der Moselaue im Fokus der Stiftungen. In Planung ist ein Wegenetz mit Beobachtungstürmen und Informationstafeln.
Allerdings konnten bis zum heutigen Zeitpunkt von den im Endausbau erwarteten rund 100 bis 120 Hektar lediglich etwa 12 Hektar durch beide Stiftungen je zur Hälfte käuflich erworben werden. Die Übertragungen der Flächen verlaufen sehr zäh, weil die rechtlichen Voraussetzungen für den Verkauf (Abnahme durch das LUA) weiterer Flächen durch das kiesabbauende Unternehmen noch nicht gegeben sind.
Angesichts der geringen Höhe der in den letzten zwölf Jahren angesammelten finanziellen und der Höhe der in der Zukunft noch aufzuwendenden Mittel wird die saarländische Stiftung aus Sicht des Stiftungsvorstands aber kaum in der Lage sein, ihr Ziel zu erreichen.
Aufgrund dieses Umstands hat sich der Stiftungsvorstand dazu entschlossen, die saarländische Stiftung zum 31.12.2017 aufzulösen und das vorhandene Vermögen auf die Bundesstiftung zu übertragen. Diesem Vorhaben hat die Landesvertreterversammlung des NABU Saarland 2017 zugestimmt. Die Bundesstiftung hat sich im Gegenzug verpflichtet, die erhaltenen Mittel für die Weiterverfolgung der Ziele der saarländischen Stiftung, insbesondere für den Ankauf und die Weiterentwicklung der ausstehenden Flächen in der Moselaue, zu verwenden. Somit werden für die Moselaue zweckgebundene Spenden weiterhin ausschließlich für diesen Zweck nur im Saarland verwendet.
Der Vorstand des NABU Saarland wird seine Mitglieder auch in Zukunft über die weitere Entwicklung der Moselaue regelmäßig informieren.

Norbert Fugmann, Saarbrücken, Schatzmeister des NABU Saarland