Herzenssache: !Abenteuer Nationalpark - "Wildnis für alle - gemeinsam erleben"

Im Oktober 2016 erhielten wir die erfreuliche Nachricht, dass unser Projekt „!Abenteuer Nationalpark – Wildnis für alle – gemeinsam erleben“, mit dem wir uns gemeinsam mit der NAJU bei Herzenssache e.V. beworben haben, unterstützt wird. Das Projekt startete am 16. Februar 2017 und hat eine Laufzeit von zwei Jahren.

Das Projekt unterstützt und fördert das gemeinsame Lernen und Erleben von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung, so dass sich alle optimal und allseitig entwickeln können (Inklusion)  und  begleitet Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (Integration) im Rahmen von wildnispädagogischen Veranstaltungen und Angeboten im saarländischen Teil des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.

Die Veranstaltungen werden in Kooperation mit Schulen, Förderschulen und anderen Fördereinrichtungen (zum Beispiel Lebenshilfe) sowie dem Nationalparkamt umgesetzt. Sie sind eng an die Philosophie des Projekts „Urwald macht Schule“  des NABU Landesverband Saarland e.V. angelehnt, das seit 12 Jahren sehr erfolgreich umgesetzt wird (nähere Informationen unter www.saar-urwald.de). Im „Urwald vor den Toren der Stadt“ Saarbrücken haben NABU und NAJU Saarland bereits positive Erfahrungen mit Inklusion und Integration gemacht.

Im Rahmen einer Fachtagung „Erlebnispädagogik“ am 17. März 2016 an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, wies Prof. Dr. Ulrich Lakemann von der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena (sozialwissenschaftliche Lehre und Forschung) darauf hin, dass im Rahmen von Inklusion und Integration erlebnistherapeutische Angebote eine neue Zukunftsaufgabe sind (Quelle: SR – Aktueller Bericht am 17.03.2016).

In der Projektlaufzeit sind je 20 Projekttage pro Jahr mit jeweils 20 Kindern in einem Camp im Nationalpark geplant und im zweiten Jahr nach Möglichkeit auch mit Übernachtungen, die von unseren Wildnispädagoginnen und –pädagogen betreut werden.

Beispiel eines inklusiven Wildnisprojektes für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung in Lebach

Bewerbungen

Interessierte Schulklassen können sich für einen Wildnis-Erlebnistag im Nationalpark Hunsrück-Hochwald per E-Mail bei Birgit Freiheit bewerben.

2018: Wildnis für alle – gemeinsam erleben

Im Jahr 2017 haben 15 Schulklassen mit circa 300 Kindern einen Wildniscamp-Tag im Nationalpark verbracht. 2018 haben bis jetzt bereits 14 Klassen mit 230 Schüler/-innen teilgenommen,
weitere 11 Klassen haben sich schon angemeldet. Bis Jahresende können sich noch weitere Klassen oder Gruppen anmelden.
Während der Projektlaufzeit wurde, parallel zu den wildnispädagogischen Veranstaltungen, begonnen, ein Netzwerk mit Schulen, Landesinstitut für Pädagogik und Medien, Fördereinrichtungen (z. B. Lebenshilfe) und Bildungsträgern (z. B. BildungsNetzwerk St. Wendeler Land) aufzubauen, das zukünftig noch weiter ausgebaut werden soll.
Von den circa 325 Schulen im Saarland konnten bisher nur 29 am Projekt teilnehmen. Wir möchten möglichst vielen Schulen und anderen Gruppen mit Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, einen „Wildnistag“ im Nationalpark Hunsrück-Hochwald zu erleben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, diesen Ansatz des „Lernorts Natur“ als entwicklungspsychologische wichtige Erfahrung ins Leben mitzunehmen und Gestaltungskompetenzen zu erlernen, die eine Schlüsselrolle für späteres verantwortungsvolles Handeln hinsichtlich von Wahrnehmungs-, Beobachtungs- und Orientierungsfähigkeiten, grundlegendes Sachwissen, Verantwortungsbewusstsein sowie alltagspraktische Techniken und Fertigkeiten spielen.
Daher haben wir einen Verlängerungsantrag für weitere drei Jahre bei Herzenssache e.V. eingereicht. Seit Beginn des Projekts wurde die Infrastruktur des Camps immer weiter ausgebaut und qualitativ verbessert. Es gibt zwei Container, die mittlerweile mit Holz verkleidet wurden, eine feste Feuerstelle als zentraler Ort für die Begrüßungs und Verabschiedungsrituale, als Platz zum Essen und zum „Sein und Verweilen“, einen Platz vor den Containern, der zum Aufstellen von Tischen und Bänken, als „Freiluftküche“ oder als „Spielraum“ genutzt werden kann, eine Holzstapelstelle für das Brennholz und viel Platz zum spielen und toben. Es wurden Seile gespannt, um Tarps als Regen- oder Sonnenschutz zu befestigen, so dass der Aufenthalt in der „Wildnis“ fast bei jedem Wetter möglich ist.
Ein Container wurde mit Regalen ausgestattet und dient als Materiallager für Geschirr, Kochtöpfe, Tische und Bänke, Grill, Werkzeuge und die wildnispädagogische Ausstattung (wie z. B. Seile und Schnitzmesser). Der andere Container wurde mit einem Feldbett und einer großen Matratze ausgestattet. Hier können sich einzelne Kinder mal zurückziehen oder medizinisch/körperlich versorgt werden. Auch hier wurden Regale für Decken, Sitzkissen unter anderem aufgebaut. Im Rahmen einer Kunstaktion von Herzenssache e. V. gemeinsam mit der Künstlerin Martina Lammel und einer Klasse der Förderschule geistige Entwicklung aus Merchingen wurden die Container am 11. Juni 2018 mit keltischen und indianischen Symbolen verziert. Außerdem wurden mit den Kindern zusammen Windspiele mit Herzsymbolen gebastelt und aufgehängt

 

Herzenssache

Herzenssache e.V. ist die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank. Sie kümmert sich um Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Schützen, unterstützen und stark machen ist ihre Aufgabe. Herzenssache hilft da, wo's brennt. Mit dem Ziel, dass Kinder und Jugendliche, die im Südwesten Deutschlands leben, auf Dauer gleiche Chancen haben.

Weitere Information: www.herzenssache.de