Der NABU Saarland hat gemeinsam mit 9 weiteren Verbänden eine gemeiname Erklärung zur Neuorientierung der Jagd verfasst.
Auf dem Hofgut Imsbach soll nun in einem Demonstrationsrevier gezeigt werden, wie die Jagd nach Ansicht des NABU künftig aussehen sollte.
Seit Jahren wird von verschiedener Seite eine tierschutzgerechtere, wildbiologisch orientierte, ökosystemgerechte und effektivere Jagd, die auch die gesellschaftlichen Diskussionen zu jagdethischen Gesichtpunkten reflektiert, gefordert. Dabei musste man sich immer dem Vorwurf von Seiten der „Jagdpraktiker“ ausgesetzt sehen, dass von „Umweltschutztheoretikern“ unakzeptable, praxisfremde und naturschutzorientierte Vorschriften gemacht werden.Der NABU Saarland will nun den Beweis antreten, dass die Vorstellungen zur Neuregelung der Jagd in der Praxis umsetzbar sind und diese auch vor Ort transparent machen. Im Auftrag des NABU pachtet dazu Detlef Reinhard, Sprecher der NABU-AG Jagd, von der Naturland Ökoflächen Management den Eigenjagdbezirk „Hofgut Imsbach“ als Demonstrationsjagdrevier.
In der ganzheitlichen Betrachtung hat Jagd sehr viel mit Naturschutz zu tun. Jagd ist zunächst eine Nutzung in der freien Landschaft, aber alle Nutzungen sind im Prinzip auch Eingriffe oder zumindest Störungen in den Naturhaushalt und haben daher auch Folgen. Diese sollen im jagdlichen Handeln künftig stärker berücksichtigt und bewertet werden.Grundlagen und Richtlinien für das Wildtiermanagement und die jagdpraktische Umsetzung in diesem Demonstrationsrevier sind die „Gemeinsame Erklärung der Verbände zur Neuorientierung der Jagd im Saarland“ vom 03.09.2010 und das „Jagdpolitisches Grundsatzpapier des NABU Bundesverbandes“.Im Unterschied zur konventionellen Jagd werden nur nutzbare Tierarten gejagt, wobei alle im Bestand bedrohten heimischen Tierarten ausgeschlossen sind. Es gibt auch keine Nachtjagd und keine Fallenjagd, keinen Abschuss von Hunden und Katzen und keine Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren. Durch erheblich verkürzte Jagdzeiten soll der Jagddruck auf das Wild reduziert werden. Weder Fütterungen, Kirrungen, oder Lockmittel noch die Verabreichung von Medikamenten sind erlaubt. Für bleihaltige Munition gilt ein grundsätzliches Verwendungsverbot.Wir werden an dieser und an anderer Stelle (nis) regelmäßig über Maßnahmen und die "jagdliche Arbeit" berichten. Es sollen auch Veranstaltungen und Führungen stattfinden. Und: Der Kochtopf ist das beste Argument für die Jagd. Deshalb wird das Wild, welches auf der Imsbach erlegt wird, als hochwertiges Lebensmittel vermarktet.