In der Landesvertreterversammlung am 14. Oktober 2023 wurde der Landesfachausschuss (LFA) Feldherpetologie gegründet. Er ging aus der seit Jahrzehnten bestehenden Arbeitsgemeinschaft (AG) Amphibien und Reptilien hervor. Die Aufgabengebiete des LFA Feldherpetologie sind generell die Verbesserung des Kenntnisstandes über die Verbreitung und Bestandssituation der einzelnen Arten sowie die Konzeption und Durchführung von Schutzmaßnahmen.
Auch im Bereich des Vogelschutzes: Die Einrichtung des Kompetenzzentrums für Vogelschutz im Saarland (KViS) startete im Jahr 2022 in Zusammenarbeit mit dem Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS), dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) und dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV), welches die Finanzierung des Projekts möglich machte. Dieses Projekt wurde im Jahr 2023 verstetigt und brachte uns viele Vorteile im Bereich der Zusammenarbeit zwischen der Wildvogelauffangstation, dem „Schwalben Willkommen“-Projekt, dem LUA, dem MUKMAV und dem Projekt „Fledermausfreundliches Saarland“. Für die NABU-Beringungsstation war 2023 ein überaus erfolgreiches Jahr mit positiven Entwicklungen und Ergebnissen. Es wurden insgesamt 130 verschiedene Arten gefangen und beringt, darunter zahlreiche Arten des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie bzw. der nationalen/regionalen Roten Listen. Nationale Beachtung fand vor allem der Fang eines Streifenschwirl (Helopsaltes certhiola), was erst den 2. Nachweis der Art für Deutschland und den 1. Nachweis im Saarland darstellte. Durch den Projektstart der „Kompetenzstelle für Vogelschutz im Saarland“ (KViS) wurde auch die Arbeit der Beringungsstation finanziell gefördert. Die Mittel erlaubten eine Finanzierung des Projekts des wissenschaftlichen Vogelzugmonitorings in den Monaten Juli bis November. Eine Weiterführung des Projektes ist auch für die folgenden Jahre in Planung. Auch in weiteren Bereichen des Vogelschutzes wurde 2023 im Saarland viel erreicht. An unseren Wasserflächen in der Moselaue bei Nennig wurden große Flachwasserzonen und Inselbereiche als Lebensraum für Vögel und weitere Arten geschaffen. Ein großes Dankeschön geht an das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV) für die Förderung unserer Vogelschutzprojekte und der Wildvogelauffangstation.
Auf politischer Ebene ging es darum, der Natur eine Stimme zu geben: Wir platzierten unsere Kernforderungen bei Anhörungen im Landtag und auch immer wieder erfolgreich in den Medien, die erfreulicherweise immer wieder das Thema des Flächenverbrauchs vorstellten.
Hier geht’s zu unseren Kernforderungen.
Eine unserer Kernforderungen war und ist der sofortige Stopp des Flächenverbrauchs im Saarland. Der Flächenverbrauch schreitet auch im Saarland weiter voran, und es gibt bisher keine Verpflichtung zum Rückbau. Die von der Naturland Ökoflächen-Management GmbH (ÖFM, Tochtergesellschaft der Naturlandstiftung) begonnen Rückführungen von verbauten Flächen in die Natur, sollten landesweit auf die Rückführung von Brownfieldflächen oder Wegerückbau ausgeweitet werden, um somit die bisherige negative Flächenbilanz umzukehren. Statt der Natur die Flächen zurückzugeben, werden immer wieder neue Flächen für die Industrie und den Straßenbau geopfert. Im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel und den schwindenden Anteil an Wildnis sind natürliche Lebensräume wichtiger denn je. Wir müssen laut werden und auf diese Verschwendung aufmerksam machen, denn schwindende Naturräume wirken sich logischerweise in direktem Wege auf die Artenvielfalt aus. Die Politik davon zu überzeugen, unsere Forderungen nach Flächenrecycling und Rückbau versiegelter Standorte durchzusetzen, wird uns in den nächsten Jahren viel Zeit und Energie kosten.
Das Projekt Kita-NaturbotschafterInnen ging erfolgreich ins fünfte Jahr. Hierzu werden naturbegeisterte Menschen in der nachberuflichen Phase gesucht, die sich zu sogenannten Kita-Naturbotschafter*innen ausbilden lassen möchten. Innerhalb von acht praxisnahen Workshops im 1. Jahr und drei Erfahrungsaustauschen zur Netzwerkbildung im 2. Jahr wird das nötige Wissen vermittelt.
Auch in finanzieller Hinsicht war 2023 ein erfolgreiches Jahr. Mit einem Jahresüberschuss fiel das Jahresergebnis 2023 zum dritten Mal in Folge positiv aus. Dieser Überschuss war allerdings nicht auf eine steigende Mitgliederzahl zurückzuführen, die im Jahr 2023 unter die Grenze von 19.000 gesunken ist.
Zahlreichen Spender*innen und Unterstützer*innen unserer Projekte wie dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV), der LBS-Landesbausparkasse Saar, der Möbel Martin GmbH + Co. KG, der RUED-Stiftung, dem Sparverein Saarland e. V., dem Sparkassenverband Saar, der ZF Friedrichshafen AG und der MILVUS GmbH gebührt unser ausdrücklicher Dank.
Ich möchte mich hiermit auch ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Naturschützer*innen des NABU im Saarland und bei den weiteren Umweltverbänden für die Zusammenarbeit bedanken. Die Zukunft unserer Natur liegt in unseren Händen, gemeinsam schaffen wir es!