Trotz der Corona-Pandemie war das Interesse an der Hilfe für verletzte oder in Not geratene Wildvögel ungebrochen. Auch in dieser für uns alle schwierigen Zeit suchten Finder- und Finderinnen die Wivo-Saarland auf, brachten hilflose oder verletzte Tiere in die Station oder kontaktieren uns per Telefon. Das Team der WiVo-Saarland war trotz aller Umstände mit Rat und Tat für die Wildvögel und hilfesuchende Menschen aktiv.
Zuerst waren wir in Sorge, wie sich die Arbeit in der Station entwickeln würde, weil ein Teil unserer ehrenamtlich tätigen Helfer*innen der Risikogruppe angehören und in diesem Jahr nicht zur Verfügung standen. Die dennoch positive Entwicklung der Zahl der Aktiven war jedoch ausschlaggebend dafür, dass wir trotz allem eine erfolgreiche Arbeit 2020 leisten konnten. Mit einem guten Hygienekonzept, Rücksicht aufeinander und einer guten Kommunikationskultur meisterten wir das Jahr 2020. Nur unser „Tag der offenen Tür“ konnte leider in diesem Jahr nicht stattfinden.
Durch finanzielle Hilfe und durch die ebenso wichtigen Sachspenden unserer treuen Unterstützer*innen wurde die WiVo Saarland in diesem problematischen Jahr nicht im Stich und ihrem Schicksal überlassen. Hierfür sind wir Ihnen allen sehr dankbar!
Die neuen Volieren im ehemaligen Gewächshaus sowie der Schwalben- und Mauerseglerraum und der gut ausgestattete Pflegeraum kamen uns in unserer Arbeit sehr zu Gute. Die Bestätigung, dass die getätigten Investitionen sinnvoll und notwendig waren, spiegelte sich auch in den in der Hauptsaison komplett belegten Volieren wider. Sie waren leider voll ausgelastet durch die große Anzahl der hilfsbedürftigen rund 2.950 Vögel in diesem Jahr. Dabei stellen wir fest, dass es sich tatsächlich um hilflose, notleidende oder verletzte Wildvögel handelt und „eingesammelte“ Tiere durch die gute Öffentlichkeitsarbeit glücklicherweise selten abgegeben werden. Diese Tatsache, wie schwer es Wildvögel in unserer Zeit haben, macht uns umso mehr betroffen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Seit August dieses Jahrs haben wir die Zusammenarbeit mit dem Team des Kleintiercentrums Köllertal und deren tierärztlichen Leitung Frau Sabine Koch weiter intensiviert. Wir freuen uns sehr darüber, dass sie nun regelmäßig zwecks tierärztlicher Betreuung die Station besucht.
Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an Sie alle für die wertschätzende und erfolgreiche Zusammenarbeit und die Hilfsbereitschaft, unsere Arbeit mit Rat und Tat sowie mit finanziellen Mitteln zu unterstützen.
Wir wünschen ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest, sowie alles Gute für das neue Jahr 2021 mit viel Gesundheit und Glück und vielen schönen Erlebnissen mit und in der Natur!
Es grüßen für das gesamte Helfer-Team und die Kooperation der Zentralen Wildvogelauffangstation des Saarlandes Ralf Bamberger, Anke Scherer, Christoph Scherer und Silvia Vollrath.
„Der Alltagsbetrieb mit über 1600 aufgepäppelten Wildvögeln und parallel dazu ständig in einer Baustelle zu arbeiten, das war schon eine hohe Belastung, aber sie wurde von vielen Helferinnnen und Helfern bravourös 2017 gelöst“, stellte Rudi Reiter, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Saarland, bei der Eröffnung der zentralen Wildvogelauffangstation in der ehemaligen Püttlinger Stadtgärtnerei fest.
Vorausgegangen war eine provisorische Lösung im Haus Waldkauz, dem Vereinsheim des Natur- und Vogelschutzvereins Püttlingen, das sich aber als zu klein erwies. So reifte der Gedanke, in die leerstehende Stadtgärtnerei neben der Kläranlage umzuziehen. Diese Idee fand die Unterstützung von Umweltminister Reinhold Jost und der Stadt Püttlingen, auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und der saarländische Tierschutzbeauftragte Dr. Hans-Friedrich Willimzik unterstützten diesen Umzug. Seit Beginn des Jahres 2017 sind dankenswerterweise bereits 150 000 Euro Fördergelder in den Umbau des Gebäudes und den Aufbau der Volieren geflossen. Ohne diese großzügige finanzielle Unterstützung des saarländischen Umweltministeriums hätte das Vorhaben nicht umgesetzt werden können. Jetzt stehen ein großer heller Pflegeraum, ein Büro und ein Schulungs- sowie ein Quarantäneraum zur Verfügung. In einem zweiten Bauabschnitt soll das ehemalige Gewächshaus in eine Großvoliere umgestaltet werden, so dass auch Greifvögel in Püttlingen ausgewildert werden können.
Die Bürgermeister Martin Speicher (Püttlingen) und Thomas Redelberger (Heusweiler) lobten das große Engagement der beteiligten Vereine NABU Köllertal, NABU Riegelsberg und Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen und versprachen, den Zweckverband für ein „naturnahes Köllertal“ auf den Weg zu bringen. Nicht mit leeren Händen kam Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer: Das Umweltministerium hat Zuwendungenfür die Futterkosten auf 20 000 Euro erhöht und wird weiterhin die Kosten für zwei Stellen im Freiwilligen Ökologischen Jahr übernehmen.
Durch das größere Raumangebot wird die WiVo auch zum außerschulischen Lernort entwickelt, so dass Schulklassen und Projektgruppen die ökologisch wichtige Artenschutzarbeit kennenlernen können.
Hans-Joachim Schmidt, NABU Köllertal
Die Stadt Püttlingen und der NABU Saarland unterzeichnen den Pachtvertrag für die alte Stadtgärtnerei in Püttlingen – Sie wird zur Vogelauffangstation für das ganze Saarland umgestaltet.
Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, mit einem Zuschuss des Landes in Höhe von 150 000 Euro in den Räumen der alten Stadtgärtnerei eine ausreichend große und bedarfsgerechte Unterkunft einzurichten. Die Stadt Püttlingen stellt die alte Stadtgärtnerei unentgeltlich für die Dauer von 20 Jahren zur Verfügung. Bürgermeister Martin Speicher begründete diesen Schritt damit, dass die Übergangslösung zur Betreuung hilfsbedürftiger Wildvögel im Haus Waldkauz an ihre Grenzen gestoßen sei und mit der alten Gärtnerei ein leerstehendes Gebäude wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird.
Ulrich Heintz dankte der Stadt für die unentgeltliche Überlassung der Immobilie, in der nun ein wichtiges Anliegen des NABU umgesetzt werden kann. Bürgermeister Speicher lobte den bisherigen ehrenamtlichen Einsatz für den Schutz der Wildvögel und wünschte den Helferinnen und Helfern, dass die anstehenden Um- und Erweiterungsarbeiten zügig umgesetzt werden, damit die Arbeit der Vogelauffangstation im Frühling in den neuen Räumlichkeiten fortgesetzt werden kann.
Die zentrale Auffang- und Pflegestation für Wildvögel wird auch in den nächsten Jahren in Püttlingen angesiedelt sein. Durch einen Kooperationsvertrag haben jetzt Umweltminister Reinhold Jost, Püttlingens Beigeordneter Christian Müller, Rudi Reiter vom NABU Saarland, Hans-Joachim Schmidt vom NABU Köllertal, Hans-Jürgen Walter vom NABU Riegelsberg und Christoph Scherer vom Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen ihre Bereitschaft bekräftigt, in Püttlingen, in der ehemaligen Stadtgärtnerei die Wildvogelauffangstation für das Saarland zu entwickeln und zu betreuen. Die Stadt Püttlingen stellt dieses Gebäude kostenlos zur Verfügung, ein entsprechender Pachtvertrag ist in Vorbereitung. Um hilfsbedürftige Wildvögel abgeben zu können wird im Püttlinger Mühlengrund die zentrale Anlaufstelle geschaffen.
Gegenwärtig beginnen die Planungen für die Umgestaltung der Stadtgärtnerei, die in enger Abstimmung mit der Stadt Püttlingen erfolgen. Für den Umbau stellt das Umweltministerium maximal 150 000€ zur Verfügung und beteiligt sich an den Futter-, Medikamenten- und Fahrtkosten. Personell übernimmt das Umweltministerium die Kosten für zwei geringfügig Beschäftigte sowie von zwei Stellen des Freiwilligen Ökologischen Jahres. Betreiber der Station ist dann der NABU-Landesverband in Zusammenarbeit mit den drei genannten Naturschutzvereinen. Zusammen übernehmen sie die jährlich anfallenden Strom- und Wasserkosten.