Adoptionsprogramm: Neues Zuhause für verwaiste Mauersegler

Hausverwaltungen und Vermieter*innen können helfen

Als Hilfe für aus dem Nest gefallenen Mauersegler-Jungvögeln sollen in Zusammenarbeit mit Hausverwaltungen und Vermieter*innen  Brutmöglichkeiten für Mauersegler geschaffen werden, die für die Mitarbeiter*innen der WIVo Saarland zugänglich sind.

Besonders schwierige Aufzucht von Mauerseglern

Wer verwaiste Jungvögel des Mauerseglers betreut, der weiß wie komplex, intensiv und aufwändig das artgerechte „Aufpäppeln“ bei dieser Vogelart ist. Mauersegler sperren in der Regel nicht, das heißt sie öffnen ihren Schnabel nur in den seltensten Fällen von sich aus, wenn man sich mit Nahrung nähert.

Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten haben Mauersegler keine Ästlingsphase. Sie verbringen dafür vergleichsweise längere Zeit im Nest, bis sie direkt von dort aus in die Luft starten und auch dort zunächst bleiben. Denn als Langstreckenzieher sind sie fast 10 Monate ununterbrochen in der Luft ohne zwischenzulanden. Allerdings führt der Klimawandel und die steigenden Temperaturen immer häufiger dazu, dass sich Jungvögel frühzeitig aus dem Nest fallen lassen um dem Überhitzungstod zu entkommen. Auf dem Boden sind sie jedoch nicht überlebensfähig. Ohne menschliche Hilfe versterben sie.

Deshalb umso erfreulicher, dass der NABU Berlin Wildvogelstation eine erste Mauersegler-Adoption in eine fremde Mauerseglerfamilie geglückt ist. Die meisten Auffangstationen sind trotz zusätzlicher ehrenamtlicher Unterstützung an ihren Belastungsgrenzen. So könnte langfristig eine Möglichkeit geschaffen werden, verwaiste Jungvögel auf die natürlichste Art und Weise aufziehen zu lassen.

Solange einige Basisfaktoren wie Alter, Brutgröße und Zeitpunkt des Einsetzens ins fremde Nest berücksichtigt werden, werden die Jungtiere von den Adoptiveltern angenommen und versorgt.

Ein Meilenstein, der auch im Saarland für die vielen verwaisten Mauersegler-Jungvögel, die jährlich in den Sommermonaten z.B. in die WiVo Saarland gebracht und aufwändig aufgezogen werden, in der nächsten Saison 2025 von großer Bedeutung sein könnte.

Geeignete Gebäude werden gesucht

Für den Standort der Mauersegler-Adoptionskästen sind einige Kriterien erforderlich (Quelle NABU Berlin) wie z.B.

  • Mindesthöhe von 6 bis 7 m, freier Luftraum ohne Bäume von 4 m vor/unter den Anbringungsstellen 
  • Möglichkeit für mindestens 4 Kästen an einem Standort
  • Zugang zu den Kästen von innen 
  • Ausrichtung nach Nord-West bis Süd-Ost. 
  • Ausnahme: Anbringung im Schatten oder Gebäudeinneren (mit Einflugloch außen und Kasten innen) möglich, dann auch nach Süden und Westen. 
  • Idealerweise: Regelmäßige Beobachtungen von Mauerseglern in der Umgebung

Wer Möglichkeiten für die Anbringung solcher Adoptionskästen hat, kann sich bei der WIVO melden:

Kontaktdaten:

Wivo, E-Mail: wivo-saarland@t-online.de
NABU-Landesgeschaäftsstelle: lgs@NABU-saar.de 
Kompetenzzentrum für Vogelschutz im Saarland (KViS): Christine Steiner, 01512421867, Christine.Steiner@NABU-saar.de