In den 1990er Jahren wurden im Rahmen eines Life-Natur-Projektes von der saarländischen Fledermaus-Expertin Dr. Christine Harbusch zahlreiche Fledermausvorkommen im Saarland untersucht und Vorschläge gemacht, welche Quartiere am bedeutsamsten sind.
Nach Abschluss des Projektes wurden 14 Fledermausquartiere als punktuelle Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete an die EU in Brüssel gemeldet.
Im Rahmen der Unterschutzstellung der FFH-Gebiete entschied sich das Umweltministerium, mit den Eigentümern der schutzwürdigen Fledermausquartiere vertragliche Vereinbarungen zum dauerhaften Erhalt der Objekte und Schutz vor Beeinträchtigungen abzuschließen. Mit dieser Maßnahme des Vertragsnaturschutzes wurde seitens der obersten Naturschutzbehörde Ende des Jahres 2014 begonnen und in einem ersten Schritt mit allen Eigentümern Kontakt aufgenommen und individuelle vertragliche Vereinbarungen entworfen. In den vertraglichen Vereinbarungen sind als Schutzzweck die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der zu schützenden Fledermausarten sowie Sicherungs- und Schutzbestimmungen festgelegt.
Für acht Fledermausquartiere konnten inzwischen derartige Vereinbarungen mit den Eigentümern abgeschlossen werden. Darunter sind auch die Privateigentümer des Wohnhauses in Schmelz, welches bereits im Jahr 2011 die erste Plakette “Fledermaus freundliches Saarland für einen privaten Hausbesitzer“ erhielt.
Für alle Fledermausquartiere wurden bereits FFH-Managementpläne angefertigt, die Gegenstand der vertraglichen Vereinbarung sind.
Die weiteren Vereinbarungen sind derzeit in Verhandlung mit den jeweiligen Eigentümern. Lediglich eines der 14 Quartiere besteht derzeit nicht mehr. Es handelt sich einen Stollen im Staatswald, der infolge eines Naturereignisses (Windbruch) komplett verschüttet wurde und auch nach Ansicht von Experten aufgegeben werden musste.
Ehem. Eisenbahntunnel bei Biringen
Fledermausquartier Schmelz
Sonnenkuppe
Blauwald
Hoxberg I u. II
Eichelscheidt
Universitätsgelände, Gebäude 56
Scheidterberg
Eichertsfelsen bei Oberwürzbach
Schlangenhöhle
Hollerlöcher
Lambertsberg
Löffelsberg
Krötenbruch