Bestandsaufnahme 2013

Aufgrund der kühlen Witterung startete die wissenschaftliche Bestandsaufnahme erst Anfang Mai und dauerte bis Ende Juni 2013.

Insgesamt sind ca. 700 Online-Meldungen über den Knabenkrautmailer und die mobile Erfassungssoftware ECO-Map sowie ca. 100 Meldungen per E-Mail oder Erfassungsbogen eingegangen. Ca. 1/3 der bekannten Raster-Fundstellen wurden überprüft. An der Erfassung haben sich neben den Kooperationspartnern (Zentrum für Biodokumentation, Delattinia und Arbeitskreis heimischer Orchideen) und NABU-Ortsgruppen auch ca. 45 ehrenamtliche BeobachterInnen beteiligt.

Im Rahmen dieser ersten Übersichtsuntersuchung wurde vorrangig versucht, in allen Gemeinden des Saarlandes zumindest ein aktuelles Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts zu finden. Schwierig war dies aufgrund der starken urbanen Überprägung einiger Gemeinden, der Nutzungsaufgabe  und Zersiedelung im Bereich der Saar sowie der Lage einiger Gemeinden in den von Natur aus an potenziellen Wuchsorten armen Sandsteinräumen. In einigen Landesteilen wurde ein dramatischer Rückgang festgestellt, der neben der Nutzungsaufgabe von Randflächen durch Grünlandintensivierung oder Umbruch und Anbau von Energiepflanzen verursacht sein könnte.

Zurzeit werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahmen ausgewertet, um geeignete Patenflächen festzulegen und mit den Grundstückseigentümern, Pächtern, Bewirtschaftern und Paten Kontakt aufzunehmen.

Die Gemeinde mit den meisten Fundstellen und „Spitzenflächen“ ist Wadern.

 

Soziologische Evaluation

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurde im Rahmen der soziologischen Evaluierung des Projekts ein Online-Fragebogen erstellt, der Fragen zu Kenntnissen über heimische Orchideen, das Breitblättrige Knabenkraut sowie Feucht- und Nasswiesen umfasst. Das vorhandene Wissen wird abgefragt, um in den folgenden Erhebungen herauszufinden, ob die Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung Erfolg haben.

Im Rahmen der Basiserhebung vom 20. März bis 19. Mai 2013 wurden vorhandene Kenntnisse vor Beginn der Blühzeit, der Kartierung und Öffentlichkeitsmaßnahmen abgefragt:

  • 81,4 % der Befragten haben zuvor schon einmal vom Knabenkraut gehört und
  • 42,9 % können es von anderen Pflanzen unterscheiden.

Die erste Erhebung zeigt, dass ein Bewusstsein für Naturschutz vorliegt. Die meisten erkennen die gemeinsame Verantwortung zur Erhaltung der Natur an. Das Bewusstsein für den Schutz des Breitblättrigen Knabenkrauts ist wenig ausgeprägt und die Bereitschaft für ein gemeinsames Engagement eher gering. Im Fortgang des Projektes und mit einer zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung kann erwartet werden, dass diese Werte ansteigen.