Sie sind Gartenbesitzerin oder Gartenbesitzer oder haben einen Balkon und möchten gerne mehr für Insekten tun?
Hier finden Sie eine Anleitung, mit deren Hilfe Sie Ihren Garten oder Balkon in ein Paradies für Menschen und Insekten umwandeln können. Dabei spielt die Größe des Gartens keine große Rolle, denn selbst auf kleinstem Raum können Sie unserer bedrohten Insektenwelt wieder auf die sechs Beine helfen.
Die Schmetterlingsspirale, die vom Schmetterlingsexperten Rainer Ulrich entwickelt wurde, zieht mit ihren einheimischen Wildpflanzen Schmetterlinge aus der Umgebung magisch an. Sie enthält Raupen-Nahrungspflanzen, an denen in den meisten Gärten die Falter ihre Eier ablegen. Und natürlich auch wertvolle Nektarspender (Saugpflanzen), auf die die Falter „fliegen“.
An diesen Pfl anzen kann der Naturfreund sowohl Eier, Raupen als auch die Falter der wunderschönen heimischen Schmetterlingsarten auch tatsächlich entdecken und beobachten. Quasi mit Erfolgsgarantie! Gleichsam sind diese Pfl anzenarten auch wichtige Nektar- und Pollenquellen für viele Wildbienenarten. Gebaut wird sie mit Natursteinen, die zur Mitte höher werden.
Die Zwischenräume sind mit nährstoffarmer, magerer Erde gefüllt. Der Boden wird nach oben hin immer trockener und „ärmer“.
Geeignete Pflanzen sind Thymian, Hornklee, Schleifenblume, Königskerze, Rote Spornblume, Acker-Witwenblume, Lavendel, Schnee-Heide, Karthäuser-Nelke, Natternkopf, Wilder Majoran (Dost), Stockrose, Rotklee, Echter Fenchel, Knoblauchsrauke, Kohl
Zusätzliche Pflanzen in der Nähe: Blutweiderich, Heidekraut, Huflattich, Brennnesseln, Gräser
Grafik: NelumboArt, Stefanie Gendera, und Laura Weber
Die bunte Vielfalt macht weniger Arbeit als ein herkömmlicher Rasen.
Geeignete Pflanzen sind Hornklee, Rotklee, Margerite, Wilder Majoran, Wilde Möhre, Acker-Witwenblume
Der Staudengarten ist der perfekte Lebensraum für Insekten und Rückzugsort für viele andere Tiere.
Planen Sie Ihre Staudenrabatte so, dass über das ganze Jahr hinweg etwas in Ihrem Beet blüht. Schneiden Sie die Stauden nur einmal im Jahr zwischen Ende März und Anfang April, damit sich die Tiere hier über den Winter ernähren und verstecken können. Verlassene Schneckenhäuser können Sie gerne für Wildbienen liegen lassen, denn einige Arten bauen hier Nester hinein. Planen Sie von
jeder Pfl anze je nach Größe Ihres Beetes 3-7 Individuen, um kleine blühende Inseln zu bekommen. Aufkeimende Unkräuter sollten in den ersten beiden Jahren besonders intensiv (alle 4 Wochen) entfernt werden bis die Stauden „zusammengewachsen“ sind und einen „Teppich“ bilden.
Tipp: Verzichten Sie, wenn möglich, auf teuren Mulch und nehmen Sie stattdessen Grünschnitt ohne Samen, um den Boden zwischen den Stauden abzudecken.
Grafik: NelumboArt, Stefanie Gendera, und Laura Weber
Eine mit Lehm gemauerte Trockenmauer aus regionaltypischen Natursteinen bietet nicht nur Insekten, sondern auch Reptilien einen Lebensraum. Sie kann in Kombination mit einem Sandhügel für bodenbewohnende Wildbienenarten der Größe Ihres Gartens perfekt angepasst werden. Besonders wärmeliebende Arten und mediterrane Kräuter gedeihen gerne vor oder eingerahmt von einer Trockenmauer, die sich auch sehr gut als Einfassung für Ihre Staudenbeete eignet.
Tipp: Falls Sie ein Hochbeet mit insektenfreundlichen Pfl anzen neu anlegen möchten, ist es optimal für Insekten und Reptilien/Amphibien, wenn Sie dieses mit einer Trockenmauer einrahmen und mit einem Gartenerde-Sandgemisch füllen.
Grafik: Laura Weber