November 2016: Wildvogelauffangstation vor der Winterruhe

Alle Vögel sind jetzt weg ... Fast alle, denn in der Wildvogelauffangstation im Haus Waldkauz in Püttlingen wurden im November noch etwa zehn Tauben, eine Krähe und eine Elster betreut.

„Bei den Tauben handelt es sich noch um Jungvögel, denn Stadttauben brüten das ganze Jahr hindurch“, klärt Christoph Scherer auf. Andere Vögel, die nur noch sel-

ten gebracht werden, sind verletzte Altvögel. Fast 1 000 Vögelkonnten also wieder in die Freiheit entlassen werden und sindteilweise bereits in Afrika zum Überwintern gelandet.

Problematisch wurde es bei den letzten drei Mehlschwalben und einer Rauchschwalbe, denn sie waren beim Abflugder Artgenossen noch zu schwach, um sich auf den Weg nach Afrika zu machen. Das Problem konnte in Zusammenarbeit

mit der rheinland-pfälzischen Wildvogelpflegestation Kirchwald in der Nähe von Mayen in der Eifel gelöst werden. Auch dort waren einige Schwalben zurückgeblieben und spontan war das Team um die tiermedizinische Leitung von Anja Baronetzky-Mercier bereit, die „saarländischen Schwalben“ aufzunehmen und bis ins kommende Frühjahr zu füttern und zubetreuen. Doris Diehl-Strempel vom NABU Riegelsberg übernahm den Transport der „saarländischen Schwalben“ nach

Kirchwald, wo sie dann Ende April 2017 in die Freiheit entlassen werden.

Überhaupt ist die Zusammenarbeit mit dieser Pflegestation sehr harmonisch und intensiv. „Die seit 1984 bestehende WiVo in Kirchwald hat einen großen Erfahrungsschatz undhat uns von Anfang an gut beraten“ stellt Anke Scherer zufrie-

den fest. Im August konnte das saarländische Kernteam mit Anke und Christoph Scherer, Silvia Vollrath und Ralf Bamberger einen ganzen Tag in Kirchwald hospitieren und den Expertinnen unter der Stationsleitung von Andrea Friebe dort

über die Schulter schauen. Der Kontakt ist seitdem nicht mehr abgerissen und es gibt einen ständigen Austausch mit der Wildvogelpflegestation Kirchwald. Dr. Anja Baronetzky-Mercier: „Wir geben unsere gemachten Erfahrungen gerne weiter, weil es bundesweit immer noch zu wenige Bürgerinnenund Bürge gibt, die sich für die Rechte von Vögeln einsetzen“