Seit vielen Jahren wird im Saarland über eine Nordumfahrung Merzig diskutiert.
Naturschutzfachliche Aspekte
Die Nordumfahrung Merzig würde den Kammerforst, Heimat von Wildkatze und Co. zerschneiden. Nördlich von Merzig und Brotdorf wird das sehr große zusammenhängende Waldgebiet des Kammerforstes bereits durch die L158 von Losheim nach Mettlach zerschnitten. Die Nordumfahrung würde eine zweite Zerschneidungstrasse bedeuten. Das Bundeswehrgelände auf der Ell bildet von Süden aus, nordwestlich von Brotdorf eine Offenlandschneise im Waldgebiet. Auf Grund der militärischen Nutzung ohne intensive Landwirtschaft ist dort eine vielfältige Landschaft aus Brachen, mageren Wiesen, Schafbeweidung, heideähnlichen Strukturen und offenen Sandflächen ohne intensive Nutzung entstanden. Nahezu alle Planvarianten würden den Kammerforst oder direkt die offenen Landschaftschaften oder beides zusammen zerschneiden, sowie einen Rückzug der Bundeswehr aus der Fläche zur Folge haben, in deren Folge die ökologisch hochwertigen Offenlandstrukturen verschwinden werden. Die Kombination aus großem Waldgebiet und extensiven Offenland bildet dort für viele Arten einen hochwertigen Lebensraum, deren Leitart hier besonders die Wildkatze darstellt. Die Nordumfahrung Merzig stellt somit einen großen Eingriff in Natur und Landschaft dar.
Verkehrliche Aspekte
Die aktuelle Verkehrsuntersuchung des Saarländischen Verkehrsministeriums 2020 ergab, dass ein Bau der Straße aus rein verkehrlichen Gesichtspunkten nicht begründbar wäre.
Unsere Forderung
Auf landes- und kommunaler politischer Ebene hat die Diskussion wieder Fahrt aufgenommen, sodass wir jetzt Druck machen müssen:
Wir fordern das endgültige Aufgeben der Pläne zum Bau der Nordumfahrung Merzig verbunden mit einem generellen Umdenken hin zum Aufbau eines guten ÖPNV.