Wolfsabschüsse ersetzen keinen Herdenschutz

Lebach: Es gibt keinen vorbeugenden Herdenschutz durch Abschuss von Wölfen. Abschüsse werden die Notwendigkeit von Herdenschutz in Deutschland nicht ersetzen können, denn auch verbleibende oder neu zuwandernde Wölfe könnten ungeschützte Weidetiere als Einladung begreifen. Herdenschutz hingegen bestraft jeden Versuch, auf eine Weide zu gelangen, und ist damit eine sinnvolle Maßnahme zur Abschreckung. Somit erreicht adäquater Herdenschutz genau das, was das gemeinsame Ziel von Landnutzerverbänden und Artenschützern sein sollte:
Reduktion der Risse von Weidetieren durch Wölfe.

Wir fordern also sowohl von der neuen Bundesregierung als auch den Ländern, Wildtiermanagement nicht verkürzt als reine Abschussplanung zu verstehen. Herdenschutz, Monitoring und sachliche Information bleiben die elementaren Säulen der Koexistenz von Menschen, Wölfen und Weidetieren in Deutschland und sollten gestärkt werden. Einzelnen schadstiftenden Wölfen ggf. auch durch Abschuss zu begegnen, ist sinnvoll und schon seit Jahren Position des NABUs. Eine generelle Regulierung des Wolfsbestands lehnen wir als nicht zielführend ab. Auch wenige Wölfe können Tiere reißen, wenn nicht in den Herdenschutz investiert wird.

Es gibt keinen vorbeugenden Herdenschutz durch Abschuss von Wölfen - außer, man tötet alle Wölfe in einem sehr großen Radius. Und selbst dann wird die Sicherheit von Weidetieren nur so lange bestehen, bis das frei gewordene Habitat von neu zuwandernden Wölfen durchquert oder besetzt wird. Das reicht als Sicherheit keinem Weidetierhalter!

Egal wie man Abschüsse von Wölfen auch nennen mag, eins haben sie alle gemein: Sie werden die Notwendigkeit von Herdenschutz in Deutschland nicht ersetzen können. Von daher wäre es sinnvoll und wünschenswert, wenn auch die Landnutzerverbände sich endlich in die Planung und Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen einbringen, anstatt wie die letzten Jahre nur einseitig auf Abschüsse zu pochen

Das gemeinsame Ziel sollte klar sein: Reduktion der Risse an Weidetieren durch Wölfe. Unklar ist, wie genau allein eine Regulierung des Wolfsbestands dieses Ziel erreichen soll. Auch die verbliebenen Wölfe können eine Gefahr für Weidetiere darstellen, wenn diese nicht durch Herdenschutz wie E-Zäune oder Herdenschutzhunde gesichert werden. Eine generelle Bejagung kann Wölfen nicht beibringen, mehr Abstand zu Weidetieren zu halten - denn von diesen geht ja keine Gefahr für sie aus. Herdenschutz hingegen bestraft jeden Versuch, auf eine Weide zu gelangen, und ist damit eine sinnvolle Maßnahme zur Abschreckung

Wir fordern von der neuen Bundesregierung als auch den Ländern, Wildtiermanagement nicht verkürzt als reine Abschussplanung zu verstehen. Herdenschutz, Monitoring, sachliche Information bleiben die elementaren Säulen der Koexistenz von Menschen, Wölfen und Weidetieren in Deutschland und sollten gestärkt werden. Einzelnen schadstiftenden Wölfen ggf. auch durch Abschuss zu begegnen, ist sinnvoll und schon seit Jahren Position des NABUs. Eine generelle Regulierung des Wolfsbestands lehnen wir als nicht zielführend ab. Auch wenige Wölfe können Tiere reißen, wenn nicht in den Herdenschutz investiert wird.

Falls man noch direkt an die Verbände appellieren will:

Die Verbände fallen mit ihrer Fokussierung auf Abschüsse den eigenen Mitgliedern in den Rücken. // Wer nur auf Abschüsse fokussiert, fällt Weidetierhaltern in den Rücken. Statt die Erfolge im Herdenschutz anzuerkennen und zu fördern, die viele kluge und findige Weidetierhalter in den letzten Jahren verbuchen konnten, wird die Machbarkeit von Herdenschutz totgeschwiegen. Auch grundsätzliche finanzielle Nöte der Weidetierhaltung werden unzureichend behandelt, was fatal ist für die wichtige naturschutzfachliche als auch tierwohlorientierte Arbeit der Beweidung.


Weitere Infos unter:

www.nabu-saar.de

pressenabu-saar.de