NABU geht juristisch gegen Haldenstraße in Landsweiler-Reden vor

Normenkontrollantrag erfolgt in Kürze

In seiner Sitzung vom vergangenen Montag hat der Landesvorstand des Naturschutzbundes (NABU) im Saarland den Weg für eine Normenkontrolle im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan "Garten Reden, 3. Änderung" der Gemeinde Schiffweiler frei gemacht. Das Planungsvorhaben betrifft den Bau einer öffentlichen Zufahrtsstraße zur Almgastronomie samt der Anlage von 75 Besucher*innenparkplätzen auf dem Haldenplateau.

Ausbau und Erschließung der Halde hin zum Massentourismus stehen bereits seit Jahren in der heftigen Kritik der staatlich anerkannten Naturschutzverbände NABU, BUND und Saarwald-Verein sowie weiter Teile der dort Erholung suchenden Bevölkerung. Auch die "Gründerväter" der Sommeralm, die mit ihrer ursprünglichen Idee eine sanfte und nachhaltige Nutzung unter Wahrung der besonderen Artenvielfalt und des bergbaulichen Erbes der Halde verfolgten, meldeten sich in der Vergangenheit zu Wort.

Die saarländischen Umweltverbände hatten im Falle der Weiterverfolgung der Planung bereits mehrfach eine juristische Prüfung in den Raum gestellt. Diese ist nun dahingehend abgeschlossen, dass die 3. Änderung des Bebauungsplans "Garten Reden" mit hinreichender Wahrscheinlichkeit rechtswidrig ist. Hinzu kommen grundlegende Vollzugsdefizite insbesondere der Grundeigentümerin Industriekultur Saar GmbH hinsichtlich der naturschutzfachlichen bzw. artenschutzrechtlichen Festsetzungen, die sich wesentlich auf die Abwägung der 3. Planänderung durch die Gemeinde auswirken.

"Noch 2011, im Jahr der ersten Fassung des Bebauungsplans, beherbergte die Halde Reden landesweit bedeutsame Bestände gleich mehrerer bedrohter und streng geschützter Amphibienarten, die mangels durchgeführter Pflegemaßnahmen sehr stark zurückgegangen sind. Jetzt droht die neue Haldenstraße, die unmittelbar am Brönnchesthalweiher als wichtiges Fortpflanzungsgewässer vorbeiführen soll, die Restpopulationen vollends auszulöschen. Von der realen Wirksamkeit einer teuren, wartungsintensiven Kleintierleiteinrichtung sind wir angesichts der bisher gescheiterten Pflegemaßnahmen nach wir vor nicht überzeugt", so der stellvertretende NABU-Landesvorsitzende Karl Rudi Reiter. Vorliegend seien vielmehr alternative Konzepte der Personenbeförderung über die Nordflanke gefragt, wie sie in der Vergangenheit bereits diskutiert worden sind.


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  • Karl Rudi Reiter, stellv. Landesvorsitzender, mobil 0171 4940442