Lebach – Der Naturschutzbund (NABU) befürchtet in diesem Jahr zahlreiche zusätzliche überfahrene Amphibien, weil der Zaunaufbau an den saarländischen Landstraßen infolge organisatorischer Probleme seitens der Landesverwaltung erst um einige Wochen verzögert angelaufen ist. "Wir bitten aktuell daher alle Autofahrenden besonders eindringlich, während der Nachtstunden insbesondere bei feuchter, milder Witterung auf wandernde Amphibien zu achten und sich unbedingt an die ausgeschilderten Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten", so die NABU-Landesvorsitzende Dr. Julia Michely. So lasse sich der Schaden hoffentlich noch einigermaßen begrenzen. "Derzeit gehen in der NABU-Landesgeschäftsstelle landesweit Beschwerden über zu spät, aber auch nicht fachgerecht aufgestellte Amphibienzäune wie in keinem anderen Jahr ein", weiß NABU-Geschäftsstellenleiter Wendelin Schmitt zu berichten.
Der NABU ist für die Organisation des Zaunaufbaus selbst nicht zuständig, zahlreiche Amphibienzäune im Saarland werden aber von NABU-Gruppen sowie weiteren Ehrenamtlichen unentgeltlich in ihrer Freizeit betreut. "Unmittelbar nach der diesjährigen Wandersaison werden wir uns für einen runden Tisch mit allen Verantwortlichen einsetzen, um die Probleme zu analysieren und für die Zukunft endgültig abzustellen", so Dr. Michely weiter. "Ausgerechnet nach einem Jahrhunderttrockenjahr, das den Beständen selbst der häufigeren Amphibienarten erheblich zugesetzt hat, muss nun zwangsläufig ein unnötiger neuer Aderlass hingenommen werden", kritisiert die Landesvorsitzende. "Zugleich fühlen sich unsere ehrenamtlich Aktiven durch derartige Vorkommnisse von den Verantwortlichen in den Behörden wenig ernst genommen und wertgeschätzt, während sie in anderen Bundesländern sogar eine Vergütung für ihre nicht ganz ungefährliche Tätigkeit erhalten".
Für Rückfragen:
Wendelin Schmitt, Geschäftsstellenleiter, 06881 93619-14, E-Mail: wendelin.schmittNABU-saar.de