NABU, 07. Januar 2020 - Wer sich für das neue Jahr vorgenommen hat, etwas für den Artenschutz zu tun, kann damit am kommenden Wochenende beginnen: Bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ kann jeder die Vögel zählen, die in den Garten, den Park oder ans Futterhäuschen auf dem Balkon kommen. Die dabei gesammelten Daten sind für Vogelschützer äußerst wertvoll, weil sie Aufschluss über den Zustand der heimischen Vogelwelt geben. Je mehr Menschen uns ihre Beobachtungen melden, desto genauer werden die Schlussfolgerungen.
Mit Spannung erwarten die Naturschützer bei der Wintervogelerfassung in diesem Jahr Meldungen von Eichelhähern. Diese Art dürfte derzeit besonders häufig zu sehen sein, da wir im Herbst einen außergewöhnlich starken Einflug von Eichelhähern aus dem Norden und Osten Europas hatten.
Aufgrund der bisher sehr milden Winterwitterung erwarten die Experten des NABU einen insgesamt eher geringen Vogelbestand in den Gärten. Denn ohne Schnee und Eis finden die Vögel auch in den Wäldern und in der freien Landschaft noch Futter oder sind gleich in ihren nördlicheren Brutgebieten geblieben. Aber jede Vogelart reagiert anders. Die Zahl in Deutschland überwinternder Stare und Ringeltauben dürfte zum Beispiel eher steigen. Die Zahl der gemeldeten Amseln wiederum wird zeigen, ob sich die Bestände der auch „Schwarzdrossel“ genannten Art nach der großen Usutu-Epidemie des Sommers 2018 wieder erholen.