Saarlands schönstes Eichhörnchen-Gedicht

Der NABU und die NAJU Saarland möchten mit einer Eichhörnchen-Aktion die Mitmenschen sensibilisieren, auch im Winter an die kleinen Bewohner von Gärten und Parks zu denken. Sie suchten deshalb im Herbst 2017 Saarlands schönstes Eichhörnchen-Gedicht.

Die Beteiligung war sehr groß. Mit fast 70 Einsendungen hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NABU-Landesgeschäftsstelle einiges zu tun und es ist ihnen sehr schwer gefallen, eine Entscheidung zu treffen.

Erfreulich ist, dass sich vor allem Kinder sowie einige Schulklassen an der Aktion beteiligt
haben – sogar eine Tagespflegeeinrichtung hatte mitgemacht. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von der Geschäftsstelle angeschrieben und haben ein kleines Dankeschön erhalten. Die ersten drei Plätze erhielten das ausgeschriebene Futterset mit Futterbox. 

Gewinnergedicht "Unser Eichhörnchen" von Werner Bauer, Lebach

Es lebt ein putziges Tier im Land,
Eichhörnchen hat’s der Mensch genannt.
Der Kobel ist sein „Luxushaus“,
hier huscht es rein und wieder raus.
Es gönnt sich keine Ruhezeit,
stets ist es zu was bereit.
Das Eichhörnchen ist in Stadt und Land,
bei Alt und Jung sehr wohl bekannt.
Ich mag gerne diese rote Art,
aber auch die Dunkeln sind apart.
An Winterschlaf ist nicht zu denken,
es will doch keine Zeit verschenken.
An Nüssen und Samen kann es sich laben,
dafür ist es immer zu haben.
Am Futterhaus sich’s stets bedient,
das hat’s gewiss und klar verdient.
Bis zweimal im Jahr wird’s eng im Kobel,
der Nachwuchs residiert hier nobel.
Blind und nackt wird er geboren,
selbst wenn alles draußen steif gefroren.
Wie warm muss doch ein Kobel sein,
dass da noch Eichhörnchen gedeihn‘?
Mancher Baum verdankt dem „Eichi“ sein Leben,
denn ohne es wird’s ihn nicht geben.
Eines sollte man noch bekunden,
Eichhörnchen bescheren frohe Stunden.
Und die Moral von dem Gedicht,
ohne Eichhörnchen geht es nicht.

Gewinnergedicht "Eichhörnchen" von Fred Bannwarth, Mettlach-Orscholz

Willst Du im Wald spazieren gehen
wirst Eichhörnchen Du immer sehen
vertreten sind sie auch sehr stark
sowohl im Garten als auch Park.

Dort fressen sie, ganz elegant
die Nüsse Dir auch aus der Hand
oft gibt man Kekse auch dazu
doch Schokolade? Streng tabu.

Eichhörnchen wohnen immer nobel,
in einem Nest, das nennt man Kobel
wo stets die Eltern und das Kind
vor Räubern ziemlich sicher sind.

Damit im Winter sie nicht darben
Eichhörnchen Eicheln auch vergraben
die vergessen, in der Erde bleiben
im Frühjahr junge Bäumchen treiben.

‘Drum sollte man die Hörnchen hegen
weil sie auch die Wälder pflegen,
und beim Früchte-transportieren
deren Samen überall verlieren.

Leider lässt sich nicht verhindern,
dass Hörnchen Vogelnester plündern
Das tuen sie äußerst selten nur,
man kann nicht gegen die Natur!

Egal, ob Sommer oder Winter
fasziniert sind nicht nur Kinder
wenn Hörnchen auf den Bäumen sitzen
oder durch die Äste flitzen.

Schön sind sie auch anzusehen
wenn sie zu den Menschen gehen
dort knabbern Nüsse oder Eicheln
aber Hörnchen niemals streicheln.

Damit sie uns erhalten bleiben
muss man Artenschutz betreiben
und, ohne lange nachzudenken
etwas Geld für Nüsse spenden.

Denn wir sollten dafür sorgen,
dass es Hörnchen gibt auch morgen
egal ob junge oder alte Leute
Eichhörnchen machen immer Freude.

Gewinnergedicht "Das Eichhörnchen" von Ronja Klein, Lebach

Lautlos huscht’s von Ast zu Ast
den Schwanz als Ruder angepasst,
sein Sprung ist leicht und elegant,
ein Elf im roten Pelzgewand.

Ein jeder freut sich und bleibt stehn,
um das Eichhörnchen zu sehen.
Im Herbst beginnt die Sammelzeit,
man sieht es voller Emsigkeit
von früh bis spät auf Beutesuche
die Frucht der Eiche und der Buche,
Hagebutte, Schlehenbeere,
verbuddelt eifrig in der Erde
alles was man essen kann,
denn der Winter ist sehr lang
das Nahrungsangebot wird knapp,
wohl dem, der einen Vorrat hat!

Doch das Vergraben hier und dort
an diesem und an jenem Ort
hat einen Haken riesengroß,
wie findet man die Plätze bloß?
Der Kopf ist leider viel zu klein,
die Schatzkarte passt nicht hinein!
Die Sucherei ist eine Plage
Und fördert oft nicht viel zutage.
Eines geb ich zu bedenken,
auch Eichhörnchen kann man beschenken.
Und beginnt die Winterzeit,
mit Regen, Schnee und Eisigkeit
schenk ihm als Gedankengruß
die eine und die andre Nuss!

Hintergrund zur Eichhörnchen-Aktion

Im Gegensatz zu vielen anderen Pelz- oder Nagetieren halten Eichhörnchen im Winter keinen Winterschlaf, sondern kommen in eine Phase, die Winterruhe genannt wird.

Eichhörnchen gehören zu den Nagetieren und halten sich bevorzugt in Mischwäldern auf, da sie dort genügend Nahrung vorfinden. Prinzipiell sind die Tiere aber überall dort zu finden, wo viele Bäume zur Verfügung stehen, also auch in Parks, größeren Gärten oder auf Friedhöfen. Dort richten sie sich ein Nest oder einen Bau ein, in dem sie im Sommer ihren Mittagsschlaf halten können und im Winter geschützt sind.

Eichhörnchen sammeln zwar im Herbst fleißig Vorräte für den Winter – trotzdem können Tierfreunde ihnen helfen, gut durch die kalte Jahreszeit und ihre Winterruhe zu kommen. Wenn es dunkel wird, kehren Eichhörnchen in ihr Schlafnest – den so genannten Kobel – zurück. Durch die eingeschränkte Aktivität während der kalten Monate senken die Nager so ihren Energiebedarf und müssen weniger Nahrung zu sich nehmen. Ihre Körpertemperatur bleibt im Gegensatz zu Tieren, die Winterschlaf halten, fast gleich, ihr Herzschlag verlangsamt sich allerdings. Wenn es stark stürmt oder sehr kalt ist, verlassen Eichhörnchen ihr Nest manchmal für mehrere Tage nicht.

Dennoch müssen Eichhörnchen sich auch in der kalten Jahreszeit mit Nahrung versorgen. Dabei unterscheidet sich ihr Speiseplan kaum von der bevorzugten Nahrung im Sommer: Eichhörnchen ernähren sich hauptsächlich von Samen, Nüssen, Knospen, Beeren und Früchten, aber auch von Pilzen, Insekten, Schnecken, Vogeleiern oder jungen Vögeln. Ebenso gerne verspeisen sie die Samen von Fichtenzapfen. „Über etwas Futter freuten sich die Tiere immer - vor allem in Städten“, erklärt Rudi Reiter, stellvertretender Vorsitzender des NABU Saarland. Gerne bedienen sie sich auch an Vogelhäuschen und fressen zum Beispiel Sonnenblumenkerne.

Oft finden Eichhörnchen auch nicht genügend Wasser, weil die Böden in Städten alle asphaltiert und begradigt werden – es bilden sich also weniger Pfützen. Man kann den Tieren helfen, indem man eine Schale Wasser an eine ruhige Stelle im Garten aufstellt. Diese sollte dann aber auch sauber gehalten werden.

Wer den Tieren Unterschlupf bieten möchte, sollte seinen Garten möglichst naturnah gestalten. Eichhörnchen brauchen alte Bäume und wilde Hecken, wo sie Nistmaterial wie etwa Zweige, sowie Blätter und Moos zum Polstern ihres Kobels finden. Sind Nussbäume im Garten, kommen die Tiere ohnehin von ganz alleine zu Besuch: Sie lieben Bucheckern, Hasel- und Walnüsse.

Obwohl die Lebensbedingungen in Städten nicht so optimal sind wie in einem Mischwald, haben Eichhörnchen sich zu Kulturfolgern entwickelt und sind oft in Parks und Gärten anzutreffen.  Da die Besiedelung immer dichter wird und dadurch der Lebensraum der Tiere stark eingeschränkt wird, bleibt den Tieren nichts anderes übrig, als sich auch in Stadtgebieten zurechtzufinden. Eichhörnchen stehen unter Artenschutz und sind gerade in Städten manchmal auf unsere Hilfe angewiesen!

Helfen Sie mit, den possierlichen Nagern mehr Lebensraum zur Verfügung zu stellen. Unterstützen Sie naturnahe Gärten!