Politik ist gefordert wirksame Schutzgebiete umzusetzen, um Naturkrise abzuwenden.
Eigentlich sind Feiertage ein Anlass zum Feiern. Aber am Internationalen Tag des Artenschutzes (3.3.) für den Schutz der wildlebenden Flora und Fauna ist das, trotz einzelner Erfolge, immer weniger der Fall. Weltweit nimmt die Vielfalt der Arten, Lebensräume und der Genetik auf unserem Planeten ab. Das gilt auch in Deutschland, wie man der stetig länger werdenden Roten Liste bedrohter Arten entnehmen kann.
Weltweit stehen rund zwei der geschätzten acht Millionen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten kurz vorm Aussterben. Allein in Deutschland ist in den letzten 27 Jahren die Biomasse aller Insekten um 75 Prozent zurückgegangen. Etwa die Hälfte der Wildbienenarten in Deutschland sind bestandsgefährdet oder schon für immer verschwunden.
Der Verlust dieser Vielfalt bedroht das System „Natur“ als Ganzes und damit auch das Überleben des Menschen. Das Netz des Lebens wird störanfälliger, mit ungewissen Konsequenzen. Der breite Verlust an Lebensräumen und Arten, von Insekten, über Vögel und Amphibien, bis hin zu Säugetieren wie dem Feldhamster, zeigt, dass isolierter Artenschutz für einzelne Arten kein zukunftstauglicher Ansatz ist. Es braucht einen anderen Ansatz für den Biodiversitätsschutz. Einen umfassenden Schutz der Natur in all ihrer Komplexität. Dies kann nur gelingen, wenn menschliche Eingriffe reduziert werden und der Natur mehr Raum für natürliche Prozesse gegeben wird.
Aus diesem Grund setzt sich der NABU für einen verbesserten Flächenschutz ein, um Lebensräume zu sichern und so die Arten zu schützen. Bund und Länder sind aufgefordert, Schutzgebiete mit größerer Wirksamkeit umsetzen. Die Qualität von Schutzgebieten sowie die Verwaltungskapazitäten, reichen nicht aus, um die Umsetzung vorhandener Schutzgebiete einzuhalten. Wir brauchen dringend eine bessere finanzielle und vor allem auch bessere personelle Ausstattung bei der Betreuung von Schutzgebieten. Zwar unterstützen die Ehrenamtlichen des NABU Tag für Tag tatkräftig bei Naturschutzmaßnahmen und begeistern für die besondere Artenvielfalt in den Schutzgebieten. Ohne Rückhalt in den Behörden ist dieses Engagement jedoch frustrierend. Noch frustrierender wird es, wenn aufgrund schlechter politischer Entscheidungen Erfolge sogar wieder zerstört werden.
Für Rückfragen:
Jennifer Krämer, Referentin für Schutzgebiete und Naturschutzpolitik,
Mobil: + 49 (0)172 214 32 74, E-Mail: Jennifer.Kraemer@NABU.de