Nachrichten des NABU Saarbrücken

Der Duft, den Fliegen lieben.

Der Herbst bietet besonders viele Farben, auch dieser prächtige "Zugereiste" in der Pilzwelt gehört dazu.

Gefunden im Kiefernmischwald bei Kirkel. Foto: Wega Kling

Auszüge aus dem NABU-Naturgucker: naturgucker.de. Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri, Syn.: Anthurus archeri), auch Tintenfisch-Gitterling, Krakenpilz oder Krakenarmpilz genannt,[1] ist eine Pilzart aus der Gattung der Gitterlinge (Clathrus) und ein enger Verwandter des Roten Gitterlings.[2] Der um 1900 in Mitteleuropa eingeschleppte Pilz ist in Australien, Neuseeland und Malaysia heimisch und zählt zu den bodenbewohnenden Saprophyten.[3] Der ungeöffnete Fruchtkörper wächst zuerst als cremefarbenes, kugelförmiges Hexenei (Durchmesser 3 bis 5 cm).[3] Von den ähnlichen Hexeneiern der Stinkmorchel unterscheidet sich das des Tintenfischpilzes durch rosa gefärbte Rhizomorphen. Außerdem kann man beim Durchschneiden der Hexeneier bereits das rot gefärbte Receptaculum erkennen. Das Receptaculum besteht aus einem kurzen (etwa 4 cm langen) Stamm, der in der volvaartigen Hülle stecken bleibt, und 4 bis 7 Armen, die etwa 10 bis 12 cm lang werden.[1] Diese sind zunächst an der Spitze verbunden und treten gemeinsam aus der Peridie aus, wenn der Pilz sich öffnet. Nach der Streckung trennen sie sich und breiten sich sternförmig aus. Die oberseits leuchtend-, unterseits blassroten Arme tragen auf der Innenseite die netzartig geteilte Fruchtmasse, eine olivschwärzliche, glänzende und klebrige Schleimschicht, die die Sporen enthält.

Der Tintenfischpilz ist in Australien, Tasmanien, Neuseeland[6] und dem Malaiischen Archipel heimisch, eventuell auch in China[7], Süd- und Ostafrika sowie auf St. Helena.[6] Der Pilz wurde 1910 aus Australien nach Europa eingeschleppt[1] und war ab 1914 in den Vogesen zu finden.[3] In Kalifornien[8] wurde er eingeschleppt.Nach Europa gelangte er mit Woll- oder Militärtransporten. Als Erstfund in Europa wird 1913 in den Vogesen bei La Petite-Raon angegeben. In Deutschland wurde er zum ersten Mal 1934 bei Karlsruhe gefunden, in der Schweiz 1942 im Kanton Aargau. In Österreich wurde er 1948 erstmals nachgewiesen.[9] Seitdem hat sich die Art in West- und Mitteleuropa weiter ausgebreitet und kann heute von Norditalien, Korsika, Westspanien und Nordfrankreich nördlich bis Südengland, Südnorwegen und Südschweden sowie östlich bis Südpolen, Tschechien, der Westukraine, neuerdings auch Bulgarien und Slowenien gefunden werden, eventuell ist er noch in Ausbreitung befindlich. Man nimmt an, dass er auch von Vögeln, die sporentragende Insekten gefressen haben, verbreitet wird. Die Art gilt in Europa nicht als invasiv, negative Auswirkungen auf die heimische Natur sind nicht bekannt.[9]

Der Pilz wurde im deutschsprachigen Raum noch im späten 20. Jahrhundert als extrem selten beschrieben, ist aber inzwischen in ganz Österreich etabliert[9] und auch in Deutschland an vielen Orten anzutreffen.[4][10][11][12] Der Klimawandel soll seine Verbreitung begünstigen, da er warme und feuchte Habitate bevorzugt.[4][5]

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Gefunden im Kiefernmischwald bei Kirkel. Foto: Wega Kling

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Der Tintenfischpilz ist in Australien, Tasmanien, Neuseeland[6] und dem Malaiischen Archipel heimisch, eventuell auch in China[7], Süd- und Ostafrika sowie auf St. Helena.[6] Der Pilz wurde 1910 aus Australien nach Europa eingeschleppt[1] und war ab 1914 in den Vogesen zu finden.[3] In Kalifornien[8] wurde er eingeschleppt.Nach Europa gelangte er mit Woll- oder Militärtransporten. Als Erstfund in Europa wird 1913 in den Vogesen bei La Petite-Raon angegeben. In Deutschland wurde er zum ersten Mal 1934 bei Karlsruhe gefunden, in der Schweiz 1942 im Kanton Aargau. In Österreich wurde er 1948 erstmals nachgewiesen.[9] Seitdem hat sich die Art in West- und Mitteleuropa weiter ausgebreitet und kann heute von Norditalien, Korsika, Westspanien und Nordfrankreich nördlich bis Südengland, Südnorwegen und Südschweden sowie östlich bis Südpolen, Tschechien, der Westukraine, neuerdings auch Bulgarien und Slowenien gefunden werden, eventuell ist er noch in Ausbreitung befindlich. Man nimmt an, dass er auch von Vögeln, die sporentragende Insekten gefressen haben, verbreitet wird. Die Art gilt in Europa nicht als invasiv, negative Auswirkungen auf die heimische Natur sind nicht bekannt.[9]

Der Pilz wurde im deutschsprachigen Raum noch im späten 20. Jahrhundert als extrem selten beschrieben, ist aber inzwischen in ganz Österreich etabliert[9] und auch in Deutschland an vielen Orten anzutreffen.[4][10][11][12] Der Klimawandel soll seine Verbreitung begünstigen, da er warme und feuchte Habitate bevorzugt.[4][5]