EU-Biodiversitätsstrategie ist wichtige Blaupause für den Schutz des Planeten

NABU Bundesverband: Jetzt müssen wirksame Maßnahmen in Deutschland folgen.

Heute (20.05.2020) hat die Europäische Kommission als Teil des „European Green Deals“ nach mehreren Verzögerungen gleich zwei wichtige Strategien veröffentlicht: Die Biodiversitätsstragie für 2021-2030 und die Agrarstrategie „From Farm to Fork“. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

„Die heute von der EU-Kommission vorgestellte Biodiversitätsstrategie und die „From Farm to Fork“-Agrarstrategie sind wichtige Bausteine hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft. Die EU-Kommission zeigt damit, dass sie die richtigen Lehren aus der Corona-Krise gezogen und erkannt hat, dass wir in der Krise der Biodiversität nun zügig und ambitioniert entgegensteuern müssen. Wir begrüßen, dass die Biodiversitätsstrategie die für den Natur- und Klimaschutz dringende Renaturierung von Mooren, Grünländern, naturnahen Wäldern und Meeresgebieten verbindlich macht. Aus Sicht des NABU sollten auf mindestens 15 Prozent der Landes- bzw. Seefläche die bestehenden Schäden an Natur und Landschaft durch Renaturierungen geheilt werden. Weiterhin will die EU dafür sorgen, dass Schutzgebiete von den Mitgliedstaaten wirksamer geschützt werden. Aufgenommen wurde in die Strategie auch unsere NABU-Forderung nach „Space for Nature“: Auf 10 Prozent des heute bewirtschafteten Agrarlandes soll wieder Platz für Hecken, Blühflächen und andere Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen werden. Beide Strategien zeigen am Beispiel der Pestizidreduktion, dass wir den Umbau des Ernährungs- und Landnutzungssystems dringend brauchen, um den drohenden Kollaps von Artenvielfalt und Ökosystemen zu verhindern. Es darf hier nicht bei Worten bleiben, jetzt sind vor allem die EU-Mitgliedstaaten am Zug: Wir fordern von der Bundesregierung, zügig mit der wirksamen Umsetzung beider Strategien in Deutschland zu beginnen. Deutschland muss Agrarmittel umschichten, eine eigene Renaturierungsstrategie entwickeln und die bislang vernachlässigten Schutzgebiete endlich besser finanzieren. Die aktuelle Corona-Krise zeigt: Ambition und Schnelligkeit sind beim Handeln entscheidend – auch bei der großen Umweltkrise.“